Geschichte der KI - Teil 3

Raimundus Lullus: Die mechanische Logik und die Ars Magna

Das Mittelalter erscheint oft als eine Epoche, die primär von Theologie und Tradition geprägt war. Doch auch in dieser Zeit gab es visionäre Denker, die die formalen Grundlagen des Denkens weiterentwickelten, die Aristoteles gelegt hatte. Sie suchten nach einer Methode, die menschliche Vernunft zu perfektionieren und sie von Irrtümern zu befreien. Einer dieser Pioniere schuf eine mechanische Apparatur, die als direkter Vorgänger logischer Computer angesehen werden kann. Die Geschichte der KI ist ein über Jahrtausende gewebter Teppich, der von Mythen, Magie und mechanischer Präzision durchzogen ist. Es ist eine fortlaufende Erzählung, die bis heute spannend ist und deren neuestes Kapitel gerade jetzt mit rasanten Entwicklungen fortgeschrieben wird. 

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Die zentrale Figur dieses Kapitels ist der mallorquinische Philosoph und Theologe Raimundus Lullus (um 1232 bis 1315). Er war besessen von der Idee, die Wahrheit unfehlbar zu beweisen. Seine Motivation war zunächst theologisch: Er wollte eine universelle Methode schaffen, die auch Nichtgläubige durch reine Logik von den Wahrheiten des Christentums überzeugen sollte. Aus dieser spirituellen Mission heraus entwickelte er etwas von immenser technischer Bedeutung: die Ars Magna (Die Große Kunst).

Die Mechanisierung der Wahrheit

Die Ars Magna ist im Kern ein algorithmisches System zur Wissenskombination. Lullus entwarf mehrere rotierende Scheiben aus Metall oder Papier, die konzentrisch übereinander angeordnet waren. Auf diesen Scheiben waren Buchstaben und Begriffe eingraviert, die grundlegende theologische oder philosophische Konzepte darstellten:

  • Attribute Gottes: Güte, Größe, Ewigkeit.
  • Relationen: Unterschied, Übereinstimmung, Gegensatz.
  • Fragen: Ob, Was, Wozu.

Durch das Drehen dieser Scheiben konnten die Begriffe in allen möglichen Kombinationen zusammengebracht werden. Lullus glaubte, dass jede gültige und wahre Aussage über das Universum durch eine spezifische Kombination dieser Grundbegriffe erzeugt werden musste. Die Ars Magna war damit ein Versuch, das gesamte menschliche Wissen und alle logisch möglichen Kombinationen zu erfassen.

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Die logische Maschine

Aus der Perspektive der modernen Informatik ist die Ars Magna ein frühes formales System zur Generierung von Wissen. Sie weist mehrere Merkmale auf, die für die KI entscheidend sind:

  • Symbolische Repräsentation: Begriffe werden durch einfache Symbole (Buchstaben) dargestellt.
  • Mechanische Operation: Das Schlussfolgern wird durch eine physische, wiederholbare Bewegung (Drehen der Scheiben) ersetzt.
  • Kombinatorik: Das System basiert auf der Idee, dass komplexe Wahrheiten durch die kombinatorische Verknüpfung einfacher Elemente entstehen.

Obwohl Lullus' Scheiben inhaltlich noch stark an mittelalterlichen Kategorien hingen, ist die Methode revolutionär. Er zeigte, dass ein abstraktes Problem wie die Suche nach Wahrheit in einen mechanisch ausführbaren Prozess umgewandelt werden konnte. Er verwandelte das Denken in eine Art von Suchvorgang in einem vordefinierten Zustandsraum.

Lullismus in der Neuzeit

Die Ideen von Lullus hatten einen überraschenden Einfluss auf spätere Denker, die das Fundament der modernen Computerwissenschaft legten:

  • Leibniz: Der große Philosoph des 17. Jahrhunderts wurde durch Lullus inspiriert, seine eigene visionäre Idee der Characteristica Universalis und des Calculus Ratiocinator zu entwickeln. Leibniz versuchte, die Mechanik Lullus' durch eine rigorose mathematische Logik zu ersetzen.
  • Kryptografie und Kombinatorik: Die Ars Magna lieferte frühe Impulse für die kombinatorische Mathematik und für Verfahren zur systematischen Erzeugung von Texten oder Codes.

Trotz der späteren Kritik an der inhaltlichen Tiefe von Lullus' System bleibt sein Beitrag zur Mechanisierung des Geistes unbestreitbar. Er stellte sich vor, dass eine Maschine nicht nur rechnen, sondern auch Urteile fällen und neue logische Beziehungen entdecken kann, indem sie systematisch alle Möglichkeiten durchgeht.

Der Wandel der Wahrheitsfindung

Das Mittelalter sah somit eine Wende im Umgang mit Wissen. Anstatt sich ausschließlich auf überlieferte Autoritäten zu stützen, begann man, Werkzeuge zur eigenständigen, mechanischen Überprüfung von Aussagen zu entwerfen. Lullus' Werkzeug war zwar noch weit davon entfernt, ein Computer zu sein, doch es markierte den entscheidenden Übergang vom philosophischen Gedankenspiel zur physischen Modellierung logischer Prozesse. Er war der erste, der versuchte, ein "mechanisches Gehirn" zu bauen, das neue Informationen durch formale Manipulation generieren sollte. Seine Scheiben waren der erste Versuch, das Wissen der Welt in Hardware zu gießen. Die spätere Entwicklung der KI, insbesondere im Bereich der Expertensysteme und Wissensrepräsentation, ist ohne diese frühe Vision der mechanischen Wahrheitsfindung kaum denkbar. Die Ars Magna bleibt ein Schlüsselmoment in der Vorgeschichte der Künstlichen Intelligenz.

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